«Der Fremde ist nur in der Fremde fremd.» sagte Karl Valentin. Es ist dieser Ausspruch, der uns als Leitmotiv durch die Ausstellung Can You See What We Felt begleitet. Das «Fremde» kann verschiedene Formen annehmen. Fremd ist das Unbekannte, das im Spannungsfeld von Vertrautheit und Unheimlichkeit, Nähe und Distanz steht. In einem anderen Land fühlen wir uns oft fremd, doch das fremde Gefühl kann uns überall einholen: innerhalb des eigenen Landes, der eigenen Gemeinschaft aber auch in uns selbst. Fremdsein ist ein Gefühl, das uns alle verbindet, weil wir es alle kennen. In Can You See What We Felt beschäftigen sich die beiden Künstler:innen Thi My Lien Nguyen und Andy Storchenegger mit diesen verschiedenen Erlebnisformen der Fremdheit. Auf der einen Seite setzt sich Storchenegger mit seiner Erfahrung als unverstandener Aussenseiter in eigenem Land auseinander - mit der Selbstfremdheit also. Auf der anderen Seite gewährt uns My Lien einen Einblick in ihre Geschichte, die geprägt ist von der Ambivalenz zwischen ihrem Leben in der westlichen Kultur und ihren vietnamesischen Wurzeln. Die Künstlerin erzählt die diasporische Geschichte ihrer Familie, die durch das Leben «in der Fremde» und einem Gefühl der Sehnsucht geprägt ist und forscht dabei nach dem Verständnis von Zugehörigkeit...
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«Der Fremde ist nur in der Fremde fremd.» sagte Karl Valentin. Es ist dieser Ausspruch, der uns als Leitmotiv durch die Ausstellung Can You See What We Felt begleitet. Das «Fremde» kann verschiedene Formen annehmen. Fremd ist das Unbekannte, das im Spannungsfeld von Vertrautheit und Unheimlichkeit, Nähe und Distanz steht. In einem anderen Land fühlen wir uns oft fremd, doch das fremde Gefühl kann uns überall einholen: innerhalb des eigenen Landes, der eigenen Gemeinschaft aber auch in uns selbst. Fremdsein ist ein Gefühl, das uns alle verbindet, weil wir es alle kennen. In Can You See What We Felt beschäftigen sich die beiden Künstler:innen Thi My Lien Nguyen und Andy Storchenegger mit diesen verschiedenen Erlebnisformen der Fremdheit. Auf der einen Seite setzt sich Storchenegger mit seiner Erfahrung als unverstandener Aussenseiter in eigenem Land auseinander - mit der Selbstfremdheit also. Auf der anderen Seite gewährt uns My Lien einen Einblick in ihre Geschichte, die geprägt ist von der Ambivalenz zwischen ihrem Leben in der westlichen Kultur und ihren vietnamesischen Wurzeln. Die Künstlerin erzählt die diasporische Geschichte ihrer Familie, die durch das Leben «in der Fremde» und einem Gefühl der Sehnsucht geprägt ist und forscht dabei nach dem Verständnis von Zugehörigkeit und Heimatgefühl. In dieser Ausstellung fügen sich zwei unterschiedliche künstlerische Praktiken zu einem Dialog über persönliche und familiäre Erfahrungen mit Identität und dem Gefühl von Zugehörigkeit und geben so einen Einblick in die verschiedenen Dimensionen des Fremden.
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