«Belastete Stoffe». Koloniale Verstrickungen in der Sammlung

<p>Kurator Roman Wild spricht mit dem St.Galler&nbsp;Historiker und Aktivisten Hans Fässler über die Geschichte der Baumwolle und der sie verarbeitenden Textilindustrie.</p>
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<p>International vernetzte Kaufleute und Handelsgesellschaften waren für die Textilindustrie unabdingbar, so auch die Versklavten auf den Baumwollfeldern der Amerikas. St.Galler&nbsp;Händler&nbsp;widmeten sich&nbsp;während Jahrhunderten dem Ankauf von Kolonialwaren (Baumwolle, Indigo, Kakao, Tabak etc.) und investierten ihr Geld in den Kolonien. Im Textilland Ostschweiz hergestellte Stoffe (Leinwand, Indiennes) wurden in den kolonialen Atlantikraum exportiert.&nbsp;</p>
<p>Ausgehend von Emil Rittmeyers Ölgemälde "Von der mittelalterlichen Leinwandindustrie zum Stickerei-Welthandel" (1881) thematisiert&nbsp;Hans Fässler koloniale Ausbeutungsstrukturen und&nbsp;globale&nbsp;Abhängigkeitsverhältnisse der St.Galler&nbsp;wie auch der&nbsp;schweizerischen Textilwirtschaft. In welchen musealen Objekten lassen sich koloniale Spuren nachweisen und wie soll das Textilmuseum dieses belastete und belastende Thema ausstellen?</p>
<p>Treffpunkt ist im Foyer des Textilmuseums, wo ab 17.45 Uhr ein kleiner Apéro für Sie bereitsteht. Die Teilnahme an dem Museumsgespräch ist gratis, fällig wird lediglich der Museumseintritt.</p> &nbsp;